„Oh, du stressige Weihnachtszeit“ oder „Von wegen stille Nacht“ – das sind zwei Schlagzeilen, die Nachricht ist die gleiche: Über die Feiertage sind Notaufnahmen weltweit am stärksten frequentiert.1,2,3 Die Theorien darüber, warum gerade in der Weihnachtszeit das Infektionsrisiko sehr hoch ist, sind vielfältig: Von übermäßigem Genuss, vermehrtem Keimaustausch auf überfüllten Feiern bis hin zum zeitlichen Zusammenfallen von Grippesaison mit nass-kaltem Wetter. Da Weihnachten und Silvester bevorstehen, sollten sich sowohl Patienten als auch Mediziner über Präventionsmaßnahmen rechtzeitig Gedanken machen. Was können sie tun, um Erkrankungen über die Feiertage zu vermeiden – oder deren Auswirkungen zumindest zu mildern? Welche wirksamen Maßnahmen gibt es, um speziell in dieser Zeit das Infektionsmanagement zu gewährleisten? Hier sind unsere vier Tipps für die Feiertage:
Feiertagsdekorationen sorgen sowohl zu Hause als auch in Krankenhaus und Praxis für festliche Stimmung. Allerdings können sie ebenfalls Keime übertragen. Viele Deko-Gegenstände wie auch Weihnachtsbäume können nicht gereinigt oder desinfiziert werden, sodass sie leicht Schmutz, Staub und sogar Noroviren beherbergen können. Ziehen Sie deshalb einen künstlichen Baum in Betracht, um die von Tannennadeln ausgehenden Risiken zu vermeiden. Experten des NHS (National Health Service; staatliches Gesundheitssystem in Großbritannien und Nordirland) und der Krankenpflege raten beispielsweise dazu, die Weihnachtsdekorationen alle fünf Jahre zu ersetzen – und jene sofort zu entsorgen, die sich an Orten von Virusausbrüchen befand. 4,5
Wenn Ihre Kollegen im Urlaub sind oder die Praxis über Weihnachten und Silvester für mehrere Tage geschlossen ist, dann steigt meist das Aufkommen an Terminanfragen der Patienten. Stellen Sie sicher, dass Sie die Schichten weit im Voraus planen und denken Sie auch darüber nach, Notfallpläne zu erstellen, falls Kollegen krank werden. 6 Hier gilt besondere Vorsicht: Wenn das Reinigungspersonal beispielsweise im Urlaub ist, sollte jeder im Team darauf achten, dass Oberflächen gereinigt und wo nötig umgehend desinfiziert werden.6 Inmitten des Feiertagstrubels bleibt eine sorgfältig durchgeführte Flächendesinfektion* der wichtigste Standard.
Während der begrenzten Feiertagsöffnungszeiten füllen sich die Wartebereiche in Praxen und Kliniken rasch. Patienten und Mitarbeiter können ein Erkrankungsrisiko durch eine jährliche Grippeimpfung aber deutlich senken. 6,7 Laut einem Bericht im American Journal of Infection Control, beginnt eine gesunde Weihnachts-Wonne schon damit, dass jeder mehr Aufmerksamkeit auf die Händehygiene legt.8 Die Experten betonen auch, dass im Falle einer Grippepandemie eine gute Händehygiene die erste Maßnahme zur Eindämmung in der frühen kritischen Phase ist – und zwar bevor Impfstoffe überhaupt für die Allgemeinheit verfügbar sind. Der Artikel knüpft an eine Studie des British Medical Journal an. Sie zeigt, dass physische Barrieren, wie regelmäßige Händedesinfektion und das Tragen von Mundschutz, Handschuhen und Mänteln, wirksamer sein können als Medikamente, wenn es um die Prävention der Ausbreitung von Atemwegsviren, wie Influenza und SARS geht.9 Wenn Sie Ihren Patienten also ein sinnvolles Weihnachtsgeschenk machen möchten: Bringen Sie gut gekennzeichnete Händedesinfektionsspender* in Wartezimmern, Toiletten und Eingängen an.
"Schöne Feiertage" – mit diesem Gruß geht auch meist ein Handschlag einher. Dabei ist bekannt, dass Händeschütteln ein leichter Übertragungsweg für Bakterien ist. Zusätzlich zur Händehygiene, haben Forscher deshalb in Bezug auf das Händeschütteln auch Alternativmöglichkeiten untersucht – darunter den "Faustgruß" (engl. fist bump). Eine im Journal for Hospital Infection veröffentlichte Studie hat gezeigt, dass sich durch die Einführung des „Faustgrußes“ in Gesundheitseinrichtungen die Übertragung von Bakterien reduzieren lässt. Grund: Die Kontaktzeit verringert sich und die Berührungsfläche minimiert sich im Vergleich zum herkömmlichen Händeschütteln.10 Ein anderes Forschungsteam hat am UCLA (University of California, Los Angeles, USA) Hospital eine "Handschlag-freie" Zone eingerichtet. Die meisten Mitarbeiter und Familien von Patienten unterstützen diese Maßnahme, so die Autoren. Das Händeschütteln wurde aber nicht einfach nur verboten, sondern die Autoren schlugen andere Optionen vor: einen Faustgruß, ein Lächeln, eine Verbeugung, ein Winken oder eine berührungslose Namaste-Geste.11 Und es gibt sogar noch eine weitere Möglichkeit: ein Kuss (auf die Wange) unter dem Mistelzweig… 12
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